Alte Schule Niendorf: Ehrenamtliche Unterstützung für Flüchtlingsprojekte gesucht

2015 als Graswurzelprojekt zur Unterstützung von Geflüchteten gegründet ist der Verein „Wir für Niendorf“ inzwischen im Stadtteil und in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe nicht mehr wegzudenken. Mitten auf dem Tibarg, Niendorfs Einkaufsmeile, hat dieses Projekt in der Alten Schule ein Zuhause gefunden. Und startet jetzt nach coronabedingten Einschränkungen und einem schweren Wasserschaden wieder durch.

06.04.22 –

2015 als Graswurzelprojekt zur Unterstützung von Geflüchteten gegründet ist der Verein „Wir für Niendorf“ inzwischen im Stadtteil und in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe nicht mehr wegzudenken. Mitten auf dem Tibarg, Niendorfs Einkaufsmeile, hat dieses Projekt in der Alten Schule ein Zuhause gefunden. Und startet jetzt nach coronabedingten Einschränkungen und einem schweren Wasserschaden wieder durch. 

Katja Buurman, eine von drei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen, berichtet: „Unser Angebot richtet sich auf der einen Seite an Geflüchtete, denen wir einen Anlaufpunkt und eine Begegnungs- und Beratungsstätte bieten. Auf der anderen Seite engagieren sich hier viele Ehrenamtliche, die Beratung, Deutschkurse, DiY-Kurse, das Café Mittenmang und vieles andere anbieten.“ Generationenübergreifend und gut vernetzt mit vielen Institutionen, Trägern und Einzelpersonen wird hier Hilfe für Geflüchtete geboten. Ziel ist, ihnen umfassende Teilhabe am politischen, sozialen, kulturellen und sportlichen Leben zu ermöglichen und dessen Bereicherung durch die Pflege eigener Traditionen Raum zu geben.
„Das Herz unseres Projekts ist das Café Mittenmang“, erläutert Katja Buurman. „Hier treffen sich Ehrenamtliche und Geflüchtete und entdecken ihre Gemeinsamkeiten. Oft bilden sich Tandems, z. B., um Hausaufgaben zu erledigen, Deutsch zu üben oder wenn es um Behördenbriefe geht.“ Nachdem wegen der Corona-Pandemie und einem schweren Wasserschaden die Arbeit des Projekts sehr stark eingeschränkt und teilweise in andere – z. T. abgelegene – Räumlichkeiten verlagert werden musste, soll es nun endlich wieder richtig losgehen. „Vor allem für das Café brauchen wir immer Leute, die Lust haben, uns hier zu unterstützen“, sagt Katja Buurman. Und oft entstünden hier Ideen für weitere Angebote, wie Nähkurse, Konzerte, Malkurse oder Tischtennisnachmittage. Überhaupt stellt sich das gesamte Team immer wieder flexibel auf die Bedürfnisse und Anforderungen ein. Aktuell werden z. B. vermehrt Geflüchtete aus der Ukraine erwartet. Und so bietet der Verein nun zusätzlich Infoveranstaltungen für „Gastgeber“ an, die Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen wollen. 
Leider hängt seit Jahren ein Damoklesschwert über der Alten Schule: Das Gebäude soll abgerissen werden und Platz für eine umfassende Neubebauung machen. „Wir für Niendorf“ ist darum auf der Suche nach neuen geeigneten Räumlichkeiten – möglichst zentral in Niendorf gelegen und natürlich bezahlbar. Jetzt zeichnet sich möglicherweise eine Lösung ab: Zusammen mit anderen Institutionen, mit denen „Wir für Niendorf“ seit langem kooperiert, kann vielleicht die auf dem Gelände gelegene alte Villa angemietet werden. „Das wäre eine tolle Lösung“, sagt Katja Buurmann, „dann könnte ein nahtloser Übergang gewährleistet werden“. Noch aber wird verhandelt und nach Finanzierungsmöglichkeiten für die Miete gesucht, z. B. aus EU- oder Bundesmitteln. 
 

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