Dürfen wir vorstellen? Unser Spitzenkandidat Ali Mir Agha im Kurzinterview

03.05.24 –

Zur Bezirksversammlungswahl am 9. Juni treten wir gleich mit zwei Spitzenkandidat*innen an. Zum Kennenlernen haben wir beiden ein paar Fragen zur Politik gestellt. Hier Alis Antworten.

Gibt es ein Schlüsselerlebnis, das dich zur Politik gebracht hat? Welches?

Ich habe mein Abitur bei Kurt Edler gemacht. Er war eines unserer Gründungsmitglieder im Landesverband Hamburg und hat die Partei über viele viele Jahre geprägt. Er konnte uns für die Politik begeistern - ohne dabei zu missionieren. Das hat mich seinerzeit bereits überzeugt. Später in der Verwaltung der Universität arbeitete ich mit und für Karsten Hinrichsen - eine prägende Figur der Anti-Atom-Bewegung. Beide führten mich zu den GRÜNEN. Meine Erfahrungen mit Revolution, Krieg, dem islamischen Gottesstaat, meiner Flucht und Erfahrungen mit Rassismus und Ausgrenzung hatten mich zu einem durch und durch politischen Menschen gemacht. Nach einer zeitweiligen Entfremdung mit der Partei während des Kosovo-Konflikts trat ich dann 2013 dem KV-Eimsbüttel bei.

 

Welches Herzensthema bewegt/motiviert/treibt dich in deiner politischen Arbeit?

So unvorstellbar es klingt: Das unbeschreibliche Gefühl von Freiheit. Wenn man weiß, dass man selbst und vor allem die Liebsten nicht mehr der Willkür von Staat, von Fanatikern unterworfen sind - für mich war es zu spüren schon hier in Deutschland am Flughafen. Dieses Gefühl, die vielfältige und liberale Demokratie zu verteidigen. Auch vor Ort runtergebrochen: Für Stadtteilfeste stehen. Geflüchtete oder Obdachlosenunterkünfte zu verteidigen. Aber auch die Zukunft meiner Kinder durch den Klimaschutz zu sichern.

 

Welches war dein größtes Erfolgserlebnis in der politischen Arbeit für unseren Bezirk?

Es sind eher viele Erlebnisse: Jeder kleine Baustein der Mobilitätswende, wenn ich durch den Bezirk laufe, die Schaffung von Wohnplätzen für Frauen und Kinder aus den Frauenhäusern, die massive Aufstockung der Quartiersfonds für die Bezirke, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum am Hörgensweg oder anderswo im Bezirk, über einige Jahre im Jugendhilfe-Ausschuss dazu beigetragen zu haben, dass keine Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit wegen Kürzungen geschlossen werden mussten. Und Tag für Tag glaube ich, eher für eine politische Handschrift im Bezirk zu stehen, die vermittelt und Brücken baut. Aus Prinzip.

 

Sicherlich gibt es auch lustige Erlebnisse in der Bezirkspolitik. Magst Du eine Anekdote mit uns teilen?

Viele Situationen der Bezirkspolitik scheinen einem wie Realsatire. Es gibt nicht mal ansatzweise eine Chance, dies bestreiten zu können. Es gibt jedoch auch viele kleine humorvolle Begebenheiten.

Beispiel: Als relativ am Anfang der Legislatur in der ersten Sitzung der Bezirksversammlung nach dem ersten GRÜN-Schwarzen Koalitionsvertrag die Abgeordneten, Verwaltung und Zuschauer in den Saal kamen, sah ich den Fraktionsvorsitzenden der CDU, Rüdiger Kuhn, mit aufgesetztem ernstem Gesicht auf mich zukommen. Er sagte: „Ali wir haben eine erste Koalitionskrise.“ „Wie?“, fragte ich. Er, ein bekennender Pauli-Dauerkarteninhaber zu mir: „Da sitzt doch glatt einer bei euch im HSV-Trikot.“ Ich schaute mich um und entdeckte Mikey Kleinert. Lächelte und sagte: „ Ach was. Der ist von den Linken.“

Rüdiger konsterniert: „Was? OK - dann ist ja alles gut.“ Und ging.

In der Politik sind manchmal auch Dinge so, wie man sie nicht erwartet. Tatsächlich sind Teile der CDU-Fraktion Pauli-Fans und Mikey (Fraktionsvorsitzender der Linken) und ich leidende Anhänger des HSV.


Interview: Claudia Dreyer

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