05.06.25 – von Claudia Dreyer –

Es waren einige Interessierte da, als unsere Kreisvorsitzende Gaby Albers von der Arbeit im Kreisvorstand und den Parteistrukturen berichtete und Fragen beantwortete. Langjährige, neue und noch-nicht Mitglieder. Gutgelaunt und sehr lebendig stellte Gaby die Aufgaben und Zusammenhänge dar. Wer da keine Lust bekam zu kandidieren…

Für alle, die nicht dabei sein konnten, kommen hier die wesentlichen Fakten:

Was macht der Kreisvorstand, wie setzt er sich zusammen?
Während die Abgeordneten der Fraktionen in Bezirksversammlung, Bürgerschaft und Bundesstag durch allgemeine Wahlen zu ihren Mandaten kommen, wird die parteiinterne Struktur und die Verteilung der Ämter ausschließlich durch die Mitglieder bestimmt.

Der Kreisvorstand wird alle zwei Jahre neu gewählt. In Eimsbüttel besteht er aus 12 Mitgliedern, darunter dem Geschäftsführenden Vorstand (zwei Co-Vorsitzende und ein*e Schriftführer*in).

Die Zusammensetzung erfolgt nach dem  Frauenstatut, d. h. mindestens die Hälfte des Gremiums muss von Frauen besetzt werden. Wahlberechtigt sind alle Mitglieder im Kreisverband.

Die Aufgaben sind im Wesentlichen:

• Management der inzwischen 1.400 Mitglieder (als Gaby vor sechs Jahren das Amt übernommen hat, waren wir noch 500)
• Entscheidung über Mitgliedsanträge
• Kreismitgliederversammlungen organisieren
• Diskussionsformate für tagespolitische Debatten organisieren
• Veranstaltungen organsieren, um als GRÜNE Partei nach außen sichtbar zu bleiben
• Termine im Auge behalten, Prozesse in Gang bringen
• Mitglieder beteiligen
• Verwaltung und kluger Einsatz des Etats (Der Etat setzt sich aus den Mitgliedsbeiträgen und den Mandatsträger*innenabgaben zusammen)
• Mitarbeitendenführung (geschäftsführender Vorstand)
• Prozesse zur Mitgliederbeteiligung bei den Wahlprogrammen entwickeln
• Entwürfe für Wahlprogramme entwickeln und zur Abstimmung stellen
• Wahlkämpfe vorbereiten und organisieren
• Koalitionsvorbereitungen
• Krisenmanagement
• ...

In der Geschäftsstelle unterstützten drei Teilzeitmitarbeitende die Arbeit.

Wieviel Zeit muss ich investieren?
Das Ehrenamt ist ja freiwillig und der Grad der Einbringung ebenso. Aber, wer sich wählen lässt, sollte sich auch einbringen und zumindest an den monatlichen Sitzungen des Kreisvorstands teilnehmen. In dem jetzigen Vorstand haben alle Mitglieder spezielle Aufgabenbereiche, wie z.B. die Organisation von Neumitglieder-Abenden, die Betreuung der Stadtteilgruppen, Veranstaltungen und Feste des Kreisverbands organisieren, Mitglied in der bezirklichen Seniorendelegiertenversammlung, Generation+, Standbetreuung.

Hinzu kommt eine eintägige Klausur pro Jahr.
Die Teilnahme an der Kreismitgliederversammlung (ca. zweimal pro Jahr) wird erwartet.
Der Geschäftsführende Vorstand hat zusätzliche Termine und Aufgaben und kommt auf ca. 15 Stunden pro Woche.
Die anderen Mitglieder schätzen ihren Zeitaufwand auf ca. 20 Stunden im Monat.

Wann stehen Schwerpunkte für den neuen Vorstand an?
Neben dem etablierten Frauen-Empowerment-Programm soll es ein Empowerment für alle Geschlechter geben, damit Neumitglieder und solche, die bisher eher passiv dabei sind die Möglichkeit bekommen, sich auf Aufgaben und Mandate vorzubereiten.

Wahlen
- Februar 2029: Bundestag
Mindestens ein Jahr vorher muss der Prozess gestartet werden - also im Februar 2028. Da das dann aber parallel zur Bezirkswahl läuft, eher noch etwas früher.

- Juni 2029: Europa und Bezirk
Zwei Jahre vorher anfangen, erste Themen zu identifizieren, anderthalb Jahre vorher den Programmprozess starten.

- Februar 2030: Bürgerschaft

Was wird außerdem von mir erwartet?
Spaß an ehrenamtlicher Arbeit im Team und die Bereitschaft, Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen. Und: Einfach mal aktiv werden, etwas machen und nicht nur darüber reden, was „man“ mal in Angriff nehmen müsste…

Der/die Schatzmeister*in sollte zusätzlich Spaß an Zahlen haben. Hilfreich sind Grundlagen von Budget und Budgetplanung BWL-Kenntnisse helfen, wir sind im Prinzip ein kleines Unternehmen. Es geht nicht um die Vermehrung der Vermögens, sondern um kluges Wirtschafen zugunsten unserer Partei .

Und was habe ich davon?
Geld gibt’s nicht! Und häufige ermunternde Rückmeldung ist auch nicht zu erwarten.
Aber: nettes Team, tolle Geschäftsstelle und Hauptamtliche, Einblicke ins politische Geschehen, Einladungen zu Veranstaltungen (z.B. Neujahrsempfang auf Landesebene).

Und: Es gibt Gelegenheit, ganz viel zu lernen: über die Partei und die internen Prozesse, darüber, wie Politik in Eimsbüttel funktioniert und auch warum manche Dinge nicht so schnell gehen, wie man es sich wünscht. Man lernt die Entscheidungsträger*innen der Partei kennen (auch die auf Landesebene), man hört Interna und auch die eine oder andere Anekdote. Und man lernt tolle Menschen kennen. Das vor allem! ,

Wie kann ich mich bewerben?
Es empfiehlt sich, zunächst Kontakt zum Vorstand aufzunehmen, um die Bereitschaft zu erklären und die Aussichten einzuschätzen (z.B. wenn es bereits 30 kandidierende Männer gibt, ist die Aussicht eher nicht so groß).

Dann ist eine schriftliche Bewerbung für die Mitglieder angenehm, damit sie sich auf die Wahl einstellen können.

Schließlich – und das ist obligatorisch- erfolgt die persönliche Vorstellung (drei bis fünf Minuten, das wird vorher festgelegt) auf der Kreismitgliederversammlung. Bei unvorhersehbarer Abwesenheit kann die Vorstellung auch durch eine andere Person erfolgen oder per Videobotschaft.