
04.12.25 –
Gut besucht war unsere Geschäftsstelle Mitte vergangener Woche – und das lag nicht nur an den leckeren Waffeln in unserer Speakers’ Corner „Zurück in die (grüne) Zukunft“. Auf dem Programm stand ein kleines Public Viewing: die ZDF-Miniserie DIE GRÜNEN – Aufstieg und Krise einer deutschen Partei, zu der wir unsere Gäste eingeladen hatten.
Die Anfänge
Chaotisch, wild, rebellisch und entschlossen: So zogen 1980 Menschen auf die Straßen. Müde von Umweltzerstörung, Kaltem Krieg, Ressourcenmissbrauch und sozialer Ungerechtigkeit – und vor allem vom lähmenden „Weiter so“ der etablierten Parteien. Sie wollten Frieden, Gleichberechtigung und Umweltschutz eine Stimme geben. Aus der, aus heutiger Sicht, schrulligen Bewegung entstand eine Partei, die sich zur einflussreichen politischen Kraft entwickelte: streitbar, selbstkritisch, nie leise und etwa so bequem wie ein Lego-Stein unter nackten Füßen. Geprägt wurde sie u.a. von Petra Kelly, Jutta Ditfurth und später Joschka Fischer, der als erster Minister in Turnschuhen vereidigt wurde.
Die Regierungspartei
Im zweiten Teil geht es um die Veränderungen ab 1998: Die Regierungsbeteiligung – mit Fischer als Außenminister – brachte Kompromisse zu militärischen Einsätzen, dem Kosovokrieg oder Sozialreformen. Diese Entscheidungen zähmten die GRÜNEN, gaben ihnen aber auch die Chance, ihre Themen pragmatischer und beharrlicher zu verfolgen. Die Professionalisierung begeisterte nicht alle und führte zu Entfremdung. Die Folge zeigt den Spagat zwischen Idealismus und realpolitischer Verantwortung – und wie schwer es ist, grüne Ideale in einer komplexen Welt umzusetzen.
Der Hass
Ein roter Faden durch alle Folgen: der Hass und die Hetze, die den GRÜNEN seit ihrer Gründung entgegenschlagen. Der dritte Teil beleuchtet besonders die Angriffe auf das grüne Führungsteam der Ampel – insbesondere auf Frauen. Bevölkerung, Medien und politische Gegner reagieren zuweilen drastisch, mit Falschmeldungen und Dramatisierungen.
Diskussion & Fazit
Wir tauschten die dritte Folge gegen Zeit für gemeinsame Reflexion ein. Unsere Fragen: Können Idealismus und Pragmatismus zusammengehen? Was müssen wir künftig besser machen? Einig war man sich: Die GRÜNEN haben viel erreicht, erzählen es aber oft nicht gut genug. Kommunikation, Storytelling und Krisenmanagement wurden selten mitgedacht. Viele Forderungen wurden anfänglich belächelt oder verfälscht – von höherem Spritpreis über "Veggieday" bis bleifreiem Benzin – und sind heute Realität. Viel Gutes wirkte einst „spinnert“, war aber wegweisend.
Unser Fazit: Veränderung ist unbequem, aber notwendig. Wir GRÜNEN sollten stärker erklären, beteiligen und weniger belehrend auftreten. Auch ohne große mediale Fürsprecher bieten uns neue Plattformen die Chance, unsere Basis, Zögernde und Skeptiker zu erreichen – und Hatern weniger Raum zu lassen. Nichts zu tun wäre die schlechteste Option und steht nicht zur Debatte.
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