09.10.25 –
Die ehemalige Bornplatzsynagoge zählte zu den größten Synagogen Deutschlands, war über Jahrzehnte religiöses, kulturelles und gesellschaftliches Zentrum der Jüdischen Gemeinde – bis sie im Zuge des Novemberpogroms 1938 zerstört wurde. Der Wiederaufbau ist deshalb nicht nur ein architektonisches Projekt, sondern auch ein klares Bekenntnis: Jüdisches Leben gehört sichtbar in die Mitte unserer Stadt.
„Auf dem Areal entstehen künftig eine orthodoxe Synagoge mit Gemeindesaal, eine liberale Synagoge sowie u. a. ein Jugendzentrum, barrierefreie Altenwohnungen und ein öffentlich zugängliches Café – Orte für Gebet, Lernen und Begegnung. Darüber hinaus erhält die Talmud-Tora-Schule einen Anbau.
Auch der Allende-Platz bleibt bestehen, er wird jedoch lebendiger gestaltet: Der bisherige Parkplatz verschwindet, an seiner Stelle entstehen offene Platz- und Grünflächen. So wächst ein zusammenhängendes Ensemble aus Synagoge, Joseph-Carlebach-Platz und den angrenzenden Gebäuden, das neue Aufenthaltsqualität und mehr Raum für Dialog bietet.
Wichtig ist dabei auch das Sicherheitskonzept. Die neue Synagoge soll nach dem Münchener Vorbild offen gestaltet werden – jüdisches Leben soll nicht hinter Zäunen stattfinden, sondern sichtbar und selbstverständlich im Grindelviertel präsent sein. Dass nun mitten im historischen jüdischen Viertel ein schönes und selbstbewusstes Zentrum entsteht, das an die Geschichte erinnert und zugleich ein lebendiger Ort für Gebet, Bildung und Begegnung wird, ist ein starkes Signal.
Auch Kathrin Warnecke, Bürgerschaftsabgeordnete der Grünen und Mitglied der 27-köpfigen Jury, erklärt: „Wir haben es uns nicht leicht gemacht innerhalb der Kommission lange und intensiv diskutiert. Am Ende war die Jury jedoch einstimmig von dem Entwurf des Büros Schulz und Schulz Architekten gemeinsam mit Haberland Architekten und POLA Landschaftsarchitekten überzeugt. Besonders die Entscheidung für eine gläserne Kuppel verdeutlicht: Es geht nicht um eine reine Rekonstruktion, sondern um eine moderne Verbindung von Erinnerung und Gegenwart. Weltweit einmalig ist zudem die Idee, eine orthodoxe und eine liberale Synagoge an einem Ort zu vereinen. Über diesen Zusammenschluss freue ich mich besonders.“
Der erste wichtige Schritt war die Rückgabe des Grundstücks an die Jüdische Gemeinde. Mit dem Siegerentwurf geht das Projekt nun in die nächste Phase. Als nächstes steht der Abriss des Bunkers am Joseph-Carlebach-Platz an, um Raum für das neue Ensemble zu schaffen. Natürlich werden die Bauarbeiten auch Belastungen für das Viertel mit sich bringen. Doch die Perspektive ist klar: Am Ende entsteht ein Ort, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet – und das Grindelviertel dauerhaft bereichert.
Unsere Neumitglieder und alle Interessierten laden wir an diesem Abend herzlich in die Kreisgeschäftsstelle zu einem Austausch ein.
Was ist passiert seit der letzten Ideenwerkstatt, wie ist es den AG-Gründer*innen, Initiator*innen und Impulsgeber*innen mit ihren Aktivitäten ergangen? Wir sind gespannt auf eure Berichte im Follow-up der Ideenwerkstatt.
Ihr seid herzlich eingeladen zum Treffen der Stadtteilgruppe LoNiS!
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