„Busbeschleunigung“ an der Kollaustraße: Neue Autospur auf Kosten von Straßenbäumen – Kostenpunkt mehr als eine Million Euro

 

Das Senatsprogramm zur „Busbeschleunigung“ verbaut Millionen Euro für Abbiegespuren, Ampelversetzungen und Baumverpflanzungen – aber keine Umbaumaßnahme sorgt für konsequente Busbeschleunigung.

Vier Planungen für den Umbau von Knotenpunkten liegen mittlerweile für den Verlauf der Metrobuslinie 5 vor: Edmund-Siemers-Allee/Grindelallee, Hallerstraße/Grindelhof, Gärtnerstraße/Hoheluftchaussee und Kollaustraße/Papenreye. In der Verkehrsausschusssitzung der Bezirksversammlung Eimsbüttel am 29. Februar 2012 stellten Stadt und HVV die Pläne vor. Fabian Klabunde, verkehrspolitischer Sprecher der GAL-Bezirksfraktion fasst die Erkenntnisse der Vorstellung zusammen: „Schneller soll der Metrobus 5 vor allem dadurch werden, dass er bald die Ampeln per Funk auf Grün schalten kann. Dadurch muss er kaum noch zwischen den Haltestellen stoppen und diese Maßnahme unterstützen wir.“

Ob aber die Knotenumbauten für zusammen mindestens 5 Millionen Euro eine nennenswerte Beschleunigung bringen, wollte der Senat bisher nur im Nachhinein erheben. Im Eimsbütteler Verkehrsausschuss hat der Abteilungsleiter für den ÖPNV der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation nun doch Kosten-Nutzen-Analysen angekündigt. Klabunde: „Daran wird sich zeigen, dass an keinem Knoten die Zielsetzung einer Busbeschleunigung prioritär ausgeführt worden ist. Obwohl Busse durch Ampeln weniger aufgehalten werden, wenn ihre Haltestelle erst dahinter und nicht davor liegt, wird dies nur an 4 von 8 Haltestellen umgesetzt. An der Gärtnerstraße wird sogar die gerade erst umgebaute Haltestelle stadteinwärts wieder vor die Ampel verlegt. An der Hallerstraße soll der Metrobus 4 zusätzlich in die Kreuzung eingefädelt werden. Dadurch wird er der Linie 5 häufig im Weg sein. Manche Baumaßnahmen mögen den Komfort erhöhen, aber „Busbeschleunigung“ ist einfach ein Etikettenschwindel.“

Die Kollaustraße soll stadteinwärts zwischen Papenreye und Niendorfer Straße eine zusätzliche, vierte Fahrspur erhalten. Simone Hentze-Orlikowski, Sprecherin für die Region Lokstedt/Niendorf ist empört: „Dafür soll der Grünstreifen in der Mitte der Kollaustraße entfernt und die Bäume abgeholzt werden. Gerade an dieser wahrlich rauen Verkehrsader sind die Bäume stadtraumgestaltend und eine Wohltat für Auge und Klima!“ Fabian Klabunde ergänzt: „Busbeschleunigung ist hier ein reines Deckmäntelchen: Die neue Fahrspur wird ein Linksabbieger in die Niendorfer Straße, nicht etwa eine Busspur zur Beschleunigung des hier oft feststeckenden Fünfers.“



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