Die Bezirksversammlung Eimsbüttel wird in ihrer Sitzung am Donnerstag, 25.10.2012 einem Antrag von GAL und SPD zustimmen, der den Senat und die BASFI auffordert, die geplanten Kürzungen im Bereich Jugendhilfe für zwei Jahre auszusetzen.

Der Antrag wurde zuvor nahezu einstimmig im Jugendhilfeausschuss Eimsbüttel abgestimmt.

„Die geplante Einsparung von 3,5 Millionen ist im Jugendhilfebereich am falschen Platz“, so die einhellige Meinung der Mitglieder des JHA. Daher konnten sich alle Fraktionen und die JugendhilfevertreterInnen diesem Antrag anschließen. In keinem anderen Hamburger Bezirk wurde bei der Forderung nach einer Aussetzung der Kürzungen eine solche Einstimmigkeit erzielt.

Durch die geplanten Kürzungen werden viele sinnvolle und erfolgreiche Projekte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk gefährdet. Das Argument, dass durch den Ausbau der Ganztagsschulbetreuung der Bedarf im Bereich OKJA zurückgehen wird, ist momentan kaum durch gesicherte Daten gestützt. Kritiker vermuten sogar das Gegenteil: Dass nämlich durch die zunehmende Verschulung des Lebens von Kindern und Jugendlichen der Bedarf an niedrigschwelligen, offenen Angeboten erst recht steigen wird.

Ein Moratorium, mit dem die Kürzungen erst mal ausgesetzt werden, stellt daher eine konstruktive Lösung dar, gibt es doch dem Bezirk Zeit für eine sorgfältige Jugendhilfeplanung, die Veränderungen berücksichtigt und notwendige Entscheidungen auf eine solide Basis stellt.

„Man deckt nicht das Dach des alten Hauses ab oder schüttet den Keller zu, bevor nicht das neue Haus bewohnbar ist“, sagt Gabriela Küll, Jugendhilfesprecherin der GAL-BV-Fraktion. „Der Senat wäre gut beraten, wenn er auf den Vorschlag der Bezirksversammlung Eimsbüttel einginge und - anstatt stur an seinem Sparvorhaben festzuhalten - den Raum für eine sinnvolle und durch Daten abgesicherte Planung im Jugendhilfebereich gibt.“