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Noch vor der Erreichung des Quorums für ein Bürgerbegehren der Initiative hat die Bezirksversammlung Eimsbüttel mit einer Mehrheit das Anliegen der Initiative übernommen und den Bebauungsplan Eidelstedt 76 beerdigt. Bedenken und Einwände der Initiative sind dabei nicht städtebaulicher Natur, sondern vor allem gegen den Vorhabenträger, die Vonovia, sowie eine überlastete soziale Infrastruktur, die keine Nachverdichtung zulasse, gerichtet. Genau darin haben die GRÜNEN jedoch die Chance für das Viertel gesehen. Denn ein neuer B-Plan mit maßvollerer Nachverdichtung und gleichzeitiger sozialer Aufwertung durch eine Kita, Räume zur gemeinschaftlichen Nutzung, ein Nachbarschaftstreff, ein Quartiersbüro sowie Flächen für altersgerechtes Wohnen hätte das Viertel enorm stärken können. Das Heraushalten von Durchgangsverkehr durch eine Durchfahrtssperre im Redingskamp hätte zudem eine deutliche Verkehrsberuhigung mit sich bringen können. Ein Stopp dieses Verfahrens bedeutet nun auf sehr lange Sicht eine Manifestierung der mangelhaften Zustände in diesem Quartier. Erst recht, wenn das RISE-Programm vor Ort ausläuft. „Hauptsache nicht Vonovia“ ist kein stichhaltiges Argument, zumal die Vonovia dadurch nicht raus aus dem Eisenbahnerviertel ist. Wie die dringend notwendige Verbesserung der Begebenheiten vor Ort nun von Statten gehen soll, dazu fehlt derzeit ein wenig die Phantasie.
Vorgeschichte: Im Eisenbahnerviertel plant die Eigentümerin Wohnungsbestände aus den 1960er und 1970er Jahren durch Nachverdichtung mit 229 Wohnungen für ca. 900 Menschen und Aufwertung der Grün-, Frei- und Spielflächen zu entwickeln. Problem: Eigentümerin des „Viertels“ ist die Vonovia und die steht im Ruf eine Instandsetzung ihres Wohnungsbestandes enorm hinauszuzögern. Deshalb wurde von politischer Seite, der damaligen rot-grünen Koalition im Bezirk, zunächst darauf gedrängt, die Vonovia möge ihre Bestandswohnungen erstmal in Schuss bringen. Gleichzeitig stand aber die von Senatsseite vorgegebene Richtlinie zum Bau von jährlich 10.000 Wohnungen im Raum, die erfüllt werden sollte um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Deshalb wurde von Grüner Seite ein Kompromiss mit sozial geförderten sowie bezahlbaren, frei finanzierten Wohnungen bei gleichzeitiger erheblicher Aufwertung der sozialen Infrastruktur präferiert, ohne dabei die Instandsetzung des Wohnungsbestandes auf verträgliche Art aus den Augen zu verlieren.
Ali Mir Agha, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN-Bezirksfraktion Eimsbüttel und Sprecher des Stadtplanungsausschusses: „Gegenüber den Vertreterinnen und Vertretern des Bürgerbegehrens habe ich mich sehr dafür eingesetzt, eine Kompromisslösung zu finden: weniger Wohnungen als von der Vonovia geplant, stark reduzierter Durchgangsverkehr, bessere Nahversorgung und ein schönerer öffentlicher Raum. Dann hätten alle was gewonnen!“
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