Benennung des neuen Platzes zwischen Methfesselstraße und Lappenbergsallee zum Gedenken an Hertha und Simon Parnass

Am Samstag, dem 28. Oktober 2023, wird der neu entstandene Platz zwischen Methfesselstraße und Lappenbergsallee auf Initiative der GRÜNEN Bezirksfraktion nach Hertha und Simon Parnass in “Parnass-Platz” benannt. Die Umgestaltung dieses Platzes geht auf eine Idee des Projekts “Superbüttel” zurück und bietet die Möglichkeit, an den nahegelegenen ehemaligen Wohnort der Familie Parnass zu erinnern.

Hertha Emanuel, geboren am 29. Juni 1906 in Hamburg, war die dritte Tochter der Eimsbüttler Familie Emanuel. Wie ihre Eltern war sie jüdischen Glaubens. Sie heiratete Simon Parnass, der am 5. Dezember 1879 in der heutigen Ukraine geboren wurde und seit Beginn des 20. Jahrhunderts in Hamburg lebte und arbeitete. Die Familie bewohnte mit ihrer Tochter Ruth Peggy Sophie, geboren 1927 und dem acht Jahre jüngeren Sohn Gern Hans Ludwig (heute Gady), ab 1935 eine Parterrewohnung in der Methfesselstraße 13.

Die verzweifelten Versuche der Familie Parnass, Deutschland zu Beginn der nationalsozialistischen Diktatur zu verlassen, scheiterten. Im Zuge der von den Nazis so benannten “Polenaktion” wurde Simon Parnass Ende 1938 nach Polen abgeschoben. Die beiden Kinder wurden 1939 mit einem Kindertransport nach Schweden gebracht. Nach der heimlichen Rückkehr von Simon Parnass nach Hamburg gelang es dem Ehepaar, nach Polen auszureisen. Beide lebten dort nach Aussage der Familie in Krakau und später im Warschauer Ghetto, bevor sie in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und 1942 ermordet wurden.

Die Benennung des neuen Stadtplatzes, unweit der letzten Wohnung von Hertha und Simon Parnass, ermöglicht es, öffentlich an sie als Opfer der Shoa zu denken. Und steht symbolisch dafür, dass es in Hamburg keinen Platz für Antisemitismus haben darf.

Städtebaulich ist der neue Parnass-Platz ein erster Baustein in Richtung des Konzepts der Initiative Superbüttel. Der neue Stadtplatz schafft einen verkehrsberuhigten Bereich und schöne Aufenthaltsmöglichkeiten durch Sitzmobiliar und Grünflächen mittels der dort angelegten Hochbeete. 

Ali Mir Agha, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN Bezirksfraktion Eimsbüttel: 

Wir sind froh, dass die Benennung des Parnass-Platzes schnell stattfinden konnte und  Peggy Parnass, Tochter von Hertha und Simon Parnass, bei der Benennung auch anwesend sein kann. Die Benennung bietet die Möglichkeit für ein öffentliches Gedenken der Opfer der Shoa und ist ein Zeichen im Bezirk gegen Antisemitismus.


Kathrin Warnecke, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Bezirksfraktion Eimsbüttel:

Stadtplätze wie der neue Parnass-Platz schaffen Freiräume und Orte der Begegnung. Wir werden uns für weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität im Quartier einsetzen. Eine weitere bereits beschlossene Maßnahmen im Rahmen des Projekts “Superbüttel”, die demnächst umgesetzt werden wird, ist die Diagonalsperre in der Rellinger Straße, die den Durchgangsverkehr herausnehmen und so unter anderem die Schulwegsicherheit erhöhen wird.



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