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05.01.22 –
Die Arbeitsgruppe Jüdisches Leben der Grünen Bezirksfraktion initiiert Anträge und begleitet Projekte, um jüdisches Leben im Bezirk zu unterstützen und sichtbarer zu machen. Der weit über Eimsbüttel hinaus wirkende Synagogen-Neubau am Bornplatz nimmt in den öffentlchen und politischen Diskussionen dabei einen zentralen Stellenwert ein. Wir unterstützen die historische Chance, dass jüdisches Leben im Herzen des Grindelviertels und unseres Bezirks einen größeren würdigen Raum erhält. Eimsbüttel bekommt damit ein neues, altes Wahrzeichen. Ein wichtiger Schritt in diesem Prozeß und zu mehr gegenseitigem Verständnis, war eine von uns initiierte Diskussionsrunde in der Bezirksversammlung mit dem Vorstand der Jüdischen Gemeinde Hamburg und Kritikerinnen eines historisierenden "Wiederaufbaus". Im ersten Halbjahr 2022 sollen die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für den Neubau vorgestellt werden.
Neben diesem Leuchtturm-Projekt der Legislatur haben wir als Grüne Fraktion im April 2021 den Antrag "Jüdisches Leben in Eimsbüttel schützen und fördern" in die BV eingebracht und mit dem Ziel verabschiedet: "Die jüdische Kultur und das jüdische Leben sollen in der Gegenwart unserer Zivilgesellschaft gefördert und gelebt werden." Nach dem Vorbild des „Eimsbütteler Monats des Gedenkens“ entwickelt künftig eine vom Bezirksamt unterstützte (und noch einzusetzende) Arbeitsgruppe ein Format.
Im letzen Herbst forderten wir mit einem Antrag die Benennung eines neu entstehenden Platzes an der Krezung Methfesselstraße/Lappenbergsallee nach den im Konzentrationslager Treblinka ermorderten Eltern von Peggy Parnass. Die Begegnung mit Peggy und die gemeinsame Begehung des Platzes und der ehemaligen Wohnung ein paar Häuser weiter waren sehr eindrücklich.
Außerdem nehmen wir als AG an jüdischen Festen und Veranstaltungen teil und gehen ins Gespräch mit Akteuren des jüdischen Lebens.
In diesem Zuge hat uns der NDR im letzten November zu einer Besichtigung des Rolf-Liebermann-Studios eingeladen. Dieses Gebäude in der Oberstraße 120 hat insbesondere für die liberale jüdische Gemeinde Hamburgs eine große Bedeutung: 1931 wurde es als Synagoge des 1817 gegründeten progressiven Neuen Israelitischen Tempel-Vereins in Hamburg eingeweiht und übernahm damit die Rolle als Hauptsynagoge des Termpels-Vereins in der Poolstraße. Bis 1938 konnten hier Gottesdienste stattfinden und das Haus etablierte sich als ein Zentrum jüdischen Lebens. Die Novemberpogrome 1938 beendeten diese Nutzung auf grausame Weise. Nach dem Krieg übernahm der NDR das Gebäude und pflegte die Erinnerung. Insbesondere in den letzten Jahren intensivierte sich der Kontakt zur wieder wachsenden liberalen jüdischen Gemeinde Hamburg (seit 2004 „Neuer Israelitischer Tempel-Vereins in Hamburg“). Diesen Gesprächskontext griff die AG Jüdisches Leben mit dem Leiter der Intendanz Hendrik Lünenborg auf und vereinbarte weitere Aktivitäten, um sowohl das Gedenken an die Synagoge als auch das jüdische Leben an diesen Ort zu stärken.
Bei Interesse an der Arbeitsgruppe schreibt uns gern: sebastian.dorsch@ gruene-eimsbuettel.de
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