Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit: Bis zu 150.000 Euro für die renommierte Forschungsstelle „Hamburgs (Post-)koloniales Erbe“

03.09.24 –

Ein Auschusspetitum der rot-grünen Koalition zur Sicherung der Forschungsstelle "Hamburgs (post-)koloniales Erbe" wurde am 12. Juli 2024 im Wissenschaftsausschuss der Bürgerschaft beschlossen. Damit ist die Finanzierung der Forschungsstelle über das Jahr 2024 hinaus gesichert und der Übergang in universitäre Strukturen erleichtert. Welche Bedeutung das für die Universität und die GRÜNEN hat, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

Der Wissenschaftsausschuss verpflichtet den Senat, für die Fortführung der Forschungsstelle über das Jahr 2024 hinaus bis zu 150.000 Euro zur Verfügung zu stellen und sich für die Weiterentwicklung der Forschungsstelle an der Universität Hamburg einzusetzen. „Ich freue mich, dass wir mit dieser Entscheidung auch dem LMV-Antrag vom 27.04.2024, den Erhalt der Forschungsstelle an der Universität Hamburg zu sichern, Rechnung tragen konnten“, erklärt Sina Aylin Koriath, Bürgerschaftsabgeordnete aus Eimsbüttel und Fachsprecherin für Wissenschaft und Hochschule. 

Im Wissenschaftsausschuss hat die Universität Hamburg, vertreten durch den Präsidenten Prof. Dr. Hauke Heekeren und die Dekanin der Geisteswissenschaften, Prof. Dr. Silke Segler-Meßner, ausdrücklich betont, dass die Forschungsstelle innerhalb der universitären Regelstruktur im Rahmen einer Profilinitiative „(Post)koloniale Ordnungen“ eingegliedert werden soll. Die Prozesse dafür seien von Seiten der Universität bereits angestoßen. „Die UHH hat als Exzellenzuniversität das nötige Know-how für die Umsetzung einer solchen Profilinitiative“, so Sina Aylin Koriath. „Darüber hinaus wird die BWFGB (Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke) die Universität Hamburg unterstützen, die Forschungsprogrammatik „(Post)koloniale Vergangenheit“ auszubauen und nationale und internationale Fördermittel für den Aufbau der Profilinitiative einzuwerben. Gegenüber der Bundesregierung setzte sich die BWFGB auch zukünftig für die Umsetzung eines Lern-, Forschungs- und Erinnerungsorts zum Kolonialismus mit Schwerpunkt in Hamburg ein. Das ist ein toller Erfolg!“

Seit 2014 untersucht die Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ die Verbindungen und Nachwirkungen des Kolonialismus in Hamburg, Deutschland und den ehemaligen Kolonien und leistet damit eine wissenschaftliche Grundlage für eine kolonialkritische Erinnerungskultur. Die Arbeit ruht auf zwei Säulen: Zum einen agiert die Stelle kulturpolitisch mit der Erarbeitung eines „hamburgweiten postkolonialen Erinnerungskonzepts“, zum anderen beschäftigt sich das Team mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung durch Grundlagenforschung. Die Forschungsstelle leistet einen wichtigen Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs zu Kolonialgeschichte und Erinnerung auf nationaler und internationaler Ebene. 

Die Forschungsstelle wurde durch eine Anschubfinanzierung der BWFGB etabliert und soll sich zeitnah in die Regelstruktur der Universität integrieren. Flankierend zu einer finanziellen Unterstützung der Stelle über 2024 hinaus mit bis zu 150.000 Euro wird der Plan, die Forschungsstelle an der UHH – personell wie auch strukturell – zu verstetigen, intensiv weiterverfolgt. „Mit der sicheren finanziellen Grundlage kann dank der Hochschulakademie sichergestellt werden, dass die Arbeit der Forschungsstelle auch bei möglicherweise zukünftigen anderen Regierungskonstellationen unabhängig vom Senat fortgeführt wird“, so Sina Aylin Koriath weiter.

Text: Cristina Grovu

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