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30.04.24 –
„Roland Seidlitz ist gestorben“ – wann, wie, wo? Ich wüsste es gerne, hätte
gern mit jemand gesprochen, der mir Näheres zu den letzten Wochen und
Tagen von Roland hätte erzählen können. Ich habe niemanden gefunden.
Das ist nach den vielen Jahren gemeinsamer politischer Arbeit und darüber
hinaus gehender Freundschaft eine traurige Bilanz. Zeigt es doch, dass
ich, dass wir Roland schon lange vor seinem Tod als Weggefährten
verloren haben.
Roland Seidlitz gehörte viele Jahre unserer Partei an. Gegen Ende der
1990er Jahre ist er eingetreten. Als ich 2001 zu den GRÜNEN kam, war er
bereits aktiv. In der Arbeit im Kreisvorstand lernten Roland und ich uns
besser kennen. Wir hatten einen ähnlichen politischen Werdegang von den
Anfängen in den sogenannten K-Gruppen über Gewerkschaftsarbeit bis hin
zu den GRÜNEN. Ein Weg von den linken Dogmen hin zu einer praktischen
Politik, die aber immer gebunden blieb an die Vorstellungen von sozialer
Gerechtigkeit, persönlicher Freiheit und demokratischen
Gesellschaftsstrukturen.
Ab 2006 arbeiteten Roland und ich dann in der Eimsbütteler
GRÜNEN-Fraktion zusammen. Neben der Arbeit in den Ausschüssen, vor allem im Stadtplanungsausschuss, war Roland von 2008 bis 2011 stellvertretender Fraktionsvorsitzender, von 2011 bis 2013 Fraktionsvorsitzender. Rolands Fraktionsarbeit zeichnete sich aus durch hohe Fachkompetenz, Besonnenheit in Auseinandersetzungen, Kollegialität innerhalb der Fraktion und im Umgang mit unserem damaligen Koalitionspartner und dem Wunsch nach guten Lösungen für den Bezirk Eimsbüttel.
Die vorzeitige Abwahl aus dem Amt des Fraktionsvorsitzenden erlebte
Roland als persönliche und politische Krise. Er verließ die Partei und
gehörte der Bezirksversammlung noch eine Zeit lang als fraktionsloser
Abgeordneter an. Wir blieben trotzdem Freunde, trafen uns weiterhin und diskutierten die politisch wichtigen Fragen. Roland und sein kleiner Hund gehörten zu meinem Leben in Eimsbüttel.
Leider wurde Roland dann sehr krank. Wir trafen uns immer weniger, die
Gespräche wurden schwieriger, bis sie zuletzt ganz aufhörten. Die vehemente Abkehr von einem rechtslastigen Elternhaus war für
Roland immer der Motor für sein politisches Engagement gewesen. Umso
trauriger stimmt es mich, dass er am Ende seines Lebens diesen Motor
offensichtlich verloren hat.
Ich trauere sehr um diesen verlorenen Weggefährten und Freund.
Text: Gabriela Küll
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