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03.07.24 –
Hamburg geht mit dem Religionsunterricht für alle (RUfa 2.0) einen bundesweit einzigartigen Weg. Was genau das bedeutet, welche Religionsgemeinschaften einbezogen sind, und welche Herausforderungen es mit sich bringt, nichtreligiöse Kinder besser zu berücksichtigen und kleinere
Religionsgemeinschaften stärker zu vertreten, beschreibt Michael Gwosdz (Religionspolitischer Sprecher der GRÜNEN Bürgerschaftsfraktion).
Vielen Hamburger*innen ist vermutlich nicht bewusst, dass Hamburg das einzige Bundesland ist, in dem Religionsunterricht auf Basis von Bildungsplänen erteilt wird, die
gemeinsam von Vertreterinnen der evangelischen, katholischen,
jüdischen, muslimischen und alevitischen Religionsgemeinschaften
erarbeitet wurden. Auch Vertreter*innen des Buddhismus, Hinduismus und des Bahaitums haben mitberaten. So entsteht ein Religionsunterricht, der
konfessionsorientiert und zugleich dialogisch von (fast) allen für (fast) alle unterrichtet wird. Ziel ist es, alle in der Klasse vertretenen Religionen zu behandeln.
Damit hat der RUfa 2.0 einen bundesweiten Vorbildcharakter. Es ist eine große Errungenschaft für Integration und Zusammenhalt, dass der Religionsunterricht von vielen Glaubensgemeinschaften gemeinsam verantwortet und bis zur sechsten Klasse auch gemeinsam unterrichtet wird. Denn an Hamburger Schulen gibt es für die Klassen 1 bis 6 kein
Alternativfach. Durch diesen gemeinsamen Unterricht lernen Hamburgs Schüler*innen – ob mit oder ohne religiösen Glauben – ihre
Weltanschauung zu fundieren, sie zu reflektieren und die religiösen
Haltungen anderer besser zu verstehen.
Im Koalitionsvertrag wurde beschlossen, dass der Religionsunterricht so
gestaltet wird, dass Kinder und Jugendliche aller Glaubensrichtungen und
auch solche, die keiner Religion angehören, ansprechende und
identitätsstiftende Bildungsangebote erhalten und miteinander ins
Gespräch kommen. Die Bildungspläne zum RUfa 2.0 sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung - auch wenn Sie nicht alle Bedürfnisse vollumfänglich decken.
Um das Angebot für nichtreligiöse Kinder zu verbessern, stehen wir als
Grüne Fraktion in engem Austausch mit säkularen Initiativen. Ein Beispiel hierfür ist der im April 2024 durchgeführte Fachtag mit über 40
Teilnehmenden aus den Bereichen Bildung und Religion. Dieser Diskurs
zeigt, dass die nichtreligiöse Perspektive sehr heterogen ist, was die Umsetzung im Unterricht erschwert. Gleichzeitig würde ein „säkulares“ Alternativfach ab der ersten Klasse den Gedanken des RUfa torpedieren und die Klassengemeinschaft spalten.
Auch die Vielfalt der Glaubensrichtungen spiegelt sich im RUfa 2.0 noch nicht vollständig wider. Kleinere Glaubensgemeinschaften, wie z. B. der Buddhismus, Hinduismus oder die orthodoxe christliche Kirche, sind im RUfa 2.0 nicht ausreichend vertreten.
Die Diskussionen um den RUfa 2.0 zeigen, dass die Pluralität unserer
modernen Gesellschaft immer schwerer abzubilden ist. Als Grüne
Bürgerschaftsfraktion wollen wir uns diesen Herausforderungen stellen.
Wir arbeiten an Lösungen, um nichtreligiöse Kinder besser im
Religionsunterricht zu berücksichtigen und kleinere
Religionsgemeinschaften stärker zu vertreten.
Text: Michael Gwosdz
Regelmäßig trifft sich Eimsbüttels direkt gewählter Bundestagsabgeordneter Till Steffen mit Bürgerinnen und Bürgern. So auch heute - kommt vorbei! Diesmal zu Gast: Kathrin Warnecke und Nina Schübel.
Unsere Mitglieder Hans Dall und André Montaldo laden zum 9. politisch-philosophischen Salon. Weitere Infos folgen.
Wir laden alle Mitglieder herzlich zur Teilnahme an der Vorstandssitzung ein. Der öffentliche Teil beginnt um ca. 20 Uhr. Wir bitten um vorherige Anmeldung unter kreisverband[at]gruene-eimsbuettel.de
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