Nachruf auf Klaus Hofmann

06.07.23 –

Am 31. Mai verstarb Klaus Hofmann, unser langjähriges Vorstands- und Fraktionsmitglied. Ein Nachruf.


Obgleich polyglott aufgewachsen - er verbrachte in seiner Kindheit einige Jahre in England -  war Klaus durch und durch ein Eidelstedter Jung. Auch im Vorstand unseres Kreisverbandes und ab 2014 in der Fraktion vertrat er leidenschaftlich die Anliegen seines Heimatstadtteils. Besonders Stadtplanung und Kultur interessierten ihn. So war er auch im Stadtplanungsausschuss über viele Jahre unser engagierter Mitstreiter und Kenner des BauGB.


Doch neben der Arbeit bei den GRÜNEN war die Arbeit im Stadtteilkulturzentrum Eidelstedt, dem jetzigen Steeedt, sein Lebensmittelpunkt. Zuletzt war er stellvertretender Vorsitzender des steeedt und verantwortete das neu gegründete Museum.


Schon seine Mutter, eine bekannte Person der Eidelstedter SPD, setzte sich für Eidelstedt ein. Dieses Interesse hatte er geerbt, sich aber deutlich von seiner SPD-Sozialisation distanziert und bei den GRÜNEN seine Heimat gefunden. Beruflich war er viele Jahre bei der Bahn im ICE-Betriebswerk Eidelstedt als Ingenieur tätig.

Seinen Parteifreund*innen, die mit Klaus über Jahre vor Ort Politik gemacht haben, bleibt Klaus als Helfer in allen Lagen in Erinnerung, der unglaublich hilfsbereit und völlig uneitel in allen Lagen hilft. An jedem Stand, Helfer für jedes Fest, auf Klaus war Verlass.

Sein Politikansatz war weniger das klassische politische Aushandeln. Seine Herangehensweise war analytischer. Im Stapla kannte er das BauGB besser als jede*r andere, hatte es auch immer mit. Wenn Dinge gefordert oder diskutiert wurden, die technisch nicht sauber waren, konnte er auch mal ärgerlich werden und ließ einen merken, wie wichtig für ihn Fachwissen war.


Im Austausch mit Menschen war Klaus immer humorvoll, vielleicht persönlich etwas unnahbar, aber hoch interessiert am Gegenüber.

Als Fraktion erinnern wir uns gerne an einen unserer letzten Besuche im Steeedt, in dem er uns stolz durch sein neues durchs Steeedt führte. Er erklärte nicht nur die politisch diskutierten Zusammenhänge, auch den Tonabscheider im Kunstraum erklärte er mit strahlenden Augen.

Das Steeedt und Stefanie Könnecke aus unserer Fraktion führten ihn an Kultur heran. In der LAG-Kultur der GRÜNEN lernte man Klaus als einen hoch kulturinteressierten Menschen kennen.

Politik und Privates sind oft getrennt, manchmal merkt man erst spät, wie wenig man von einander weiß. Klaus hat sich selbst nie in den Mittelpunkt gestellt. Wenig Menschen interessieren sich so für andere, ohne das Interesse des Gegenübers einzufordern, wie er. Für ihn war es das Größte, wenn man sich für seine Interessen begeistern konnte. So wussten wir auch nichts von seiner Krankheit. Erst vor wenigen Wochen wurde seine Krankheit so schlimm, dass er für alle überraschend ausfiel. Einiges spricht dafür, dass er den Weg der Krankheit kannte und niemanden belasten wollte und auch sein Bild des sorglosen lustigen Klaus nicht brechen wollte. Wir ahnen, so sorglos war er nicht immer. Gerne hätten wir ihn unterstützt. Doch so bleibt Klaus in Erinnerung, wie er war: Lustig, offen, interessiert, schelmisch und loyal.
Eidelstedt hat einen großen Unterstützer verloren und wir einen lieben Freund.

Text: Falk Schmidt-Tobler, Foto: Henning Angerer

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