Neu-Eimsbüttel - Teil 3 der Eimsbüttel-Touren

Was ist Eimsbüttel? Wo ist Eimsbüttel? Und warum sieht Eimsbüttel heute so aus, wie es aussieht? Diesen und anderen Fragen widmen wir uns in einer kleinen Reihe von Texten und Bildern. Unser "Tourguide" Hans zeigt uns in vier Kapiteln unbekannte Seiten unseres Stadtteils Eimsbüttel und erklärt uns hier im dritten Teil das Baukonzept von Neu-Eimsbüttel.

24.06.21 –

Was ist Eimsbüttel? Wo ist Eimsbüttel? Und warum sieht Eimsbüttel heute so aus, wie es aussieht? Diesen und anderen Fragen widmen wir uns in einer kleinen Reihe von Texten und Bildern. Unser "Tourguide" Hans zeigt uns in vier Kapiteln unbekannte Seiten unseres Stadtteils Eimsbüttel und erklärt uns hier im dritten Teil das Baukonzept von Neu-Eimsbüttel.

3. Neu-Eimsbüttel: Der Einschnitt des Zweiten Weltkriegs mit seinen großflächigen Zerstörungen war die Stunde der Städteplaner. Am Eimsbüttler Marktplatz sollte ein neues städtebauliches Konzept realisiert werden. Dabei nahmen die Architekten bei Stadtplanung und Wohnungsbau Ideen der 1920er Jahre auf: Licht und Luft, die Möglichkeit zur „Querlüftung“ und das Wohnen im Grünen sollten gesündere Wohnverhältnisse hervorbringen als in den Miethäusern von vor dem ersten Weltkrieg. Da für eine große Steigerung des Autoverkehrs geplant wurde, wurden breite Schneisen von vierspurigen Straßen durch die Stadt gezogen: Der Ring 2 und die Fruchtallee zerschnitten die Quartiere von Eimsbüttel, die Verwirklichung der „autogerechten Stadt“. Der Eimsbüttler Marktplatz veränderte seine Funktion zur Stadtautobahn.

 

Die letzten nicht vom Krieg zerstörten Häuser an der heutigen Einmündung zur Kieler Straße wurden für diesen Zweck weggerissen. Im 19. Jahrhundert war dies ein richtiger Marktplatz, an dem die Gastwirtschaft „Mariannenruh“ lag, die besonders die männlichen Marktbesucher wegen der schönen Marianne Ruoux anzog, Tochter französischer Exilanten, die hier um 1800 einen Gasthof eröffnet hatten. Heute erinnert ein Gedenkstein auf der Verkehrsinsel zwischen den Fahrbahnen der Kieler Straße an diese Frau. Direkt nach dem Krieg diente der Eimsbüttler Marktplatz der Trümmeraufbereitung. Nicht mehr brauchbarer Schutt ging von hier in den Altonaer Volkspark – als Fundament für das zu bauende Volksparkstadion.

 

Ein Musterbeispiel für das neue städtebauliche Konzept ist „Neu-Eimsbüttel“: Zwischen Eimsbüttler Marktplatz und Lappenbergsallee / Sillemstraße und an der südlichen Seite der Fruchtallee hinunter entstand in den 1950er Jahren durch die Genossenschaft Kaifu-Nordland und die Saga ein Quartier aus Zeilen- und Punkthäusern, meist aus rotem Backstein. Dazu wurde in den 1950er Jahren ein Baustopp erlassen, die kleinen Grundstücke wurden enteignet und zusammengelegt und ein Gesamt-Bebauungsplan erlassen. Die Häuser wurden nun nach der Sonne ausgerichtet, nicht mehr unbedingt an der Straße entlang („Blockrandbebauung“), sondern als Blocks, die in Zeilen parallel aufgestellt wurden. Zur Orientierung dienten mindestens achtstöckige „Punkthäuser“ an markanten Orten wie an der Ecke Eimsbüttler Marktplatz / Lappenbergsallee. Eingebettet wurde dieses Quartier in Grünanlagen („Abstandsgrün, bitte nicht betreten“) mit dem Unna-Park und dem riesengroßen Spielplatz zwischen Eduardstraße und Eimsbüttler Marktplatz, der damals in der Zeitung „Die Welt“ als der modernste Europas bezeichnet wurde: mit einer Rollschuh- oder Fahrradbahn in Form einer Acht, einem großen Planschbecken und einem Spielplatzheim, durch Häuser abgeschirmt von der lauten und gefährlichen Straße. Solche Spielplätze wurden nötig, da die Kinder aufgrund des zunehmenden Autoverkehrs nun nicht mehr auf der Straße spielen konnten. Mit diesem Konzept wurde das Architekten-Programm der „Charta von Athen“ (1933) verwirklicht, die eine Trennung der Lebensbereiche Wohnen / Arbeit / Einkauf / Verkehr / Erholung vorsah. Der Architekt Sanders, der die roten Backstein-Punkthäuser an der Fruchtallee geplant hat, bezeichnete die neuen Häuser mit viel Grün rundherum als „Sieg über das Wohnungselend des 19. Jahrhunderts“.

Diese schon in den 1920er Jahren entstandene Architekturkonzeption setzte auf Backstein statt auf Putzfassaden mit Stuckdekoration: Funktionalität als ästhetisches Grundprinzip.

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