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02.03.22 –
Die OMAS GEGEN RECHTS engagieren sich seit ein paar Jahren gegen Rechtsextremismus und viele andere Themen - sie sind regelmäßig auch auf Klimademos zu finden. Ende letzten Jahres wurde eine eigene Gruppe in Eimsbüttel gegründet. Mehr Infos und Hintergründe gibt's im folgenden Artikel.
Tatsächlich ist Kerstin Halves (noch) gar keine Oma im engeren Sinn. Die pensionierte Grundschullehrerin hat sich 2018 den OMAS GEGEN RECHTS angeschlossen. „Ich suchte damals einfach jemanden, der oder die mit mir am 2.9.2018 auf die Großdemo ‚Seebrücke -aus Seenot Gerettete in Hamburg aufnehmen‘ geht und da bin ich auf die OMAS gestoßen und bei ihnen geblieben“. Kerstin Halves Augen blitzen, wenn sie über ihr spät gestartetes politisches Engagement berichtet. „Ich war früher nicht politisch aktiv, kaum auf einer Demo. Einer politischen Partei beizutreten, kam für mich nie in Frage. Diese unkomplizierte Organisationform der OMAS kommt mir sehr entgegen.“
Die OMAS GEGEN RECHTS wurden 2017 in Österreich von Monika Salzer und Susanne Scholl gegründet. Seit 2018 sind auch in Deutschland bundesweit über 130 Regionalgruppen entstanden, und ihre Zahl wächst stetig.
Heute ist Kerstin Halves die Kontaktfrau für die OMAS GEGEN RECHTS Hamburg-West, die sich im November 2021 aus der Gruppe der OMAS Hamburg-Mitte gebildet haben. „Die OMAS haben einen regen Zulauf in Hamburg. Da ist es besser, breit aufgestellt zu sein und in kleineren Gruppen zu arbeiten,“ so Kerstin. Die Gruppe Hamburg-West hat ihren Sitz in Eimsbüttel, das Einzugsgebiet geht aber bis nach Altona.
Zu den regelmäßigen monatlichen Treffen im Kreativhaus in der Telemannstaße 10 sind alle herzlich eingeladen, die gegen rechts sind und sich für die nachfolgenden Generationen verantwortlich fühlen. Das können auch Männer oder Jüngere sein. Aber im Wesentlichen sind es Frauen im Oma-Alter: Sie sind lebenserfahren, haben Mut und nichts zu verlieren, ihnen wird zugehört, sie sind kreativ und haben vielfältige Talente, sie machen den Mund auf und sie sind sehr, sehr notwendig in unserer Gesellschaft: Gegen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Ausgrenzung von Minderheiten und gegen das Vergessen der grauenhaften Vergangenheit Deutschlands und anderer staatsterroristischer Regime. „Ältere, nicht mehr im Erwerbsleben stehende Frauen sind wir, die im Übrigen in unserer ach so dynamisch-hippen, konsumorientierten und auf hohe Effizienz achtenden Gesellschaft gerne übersehen werden,“ sagt Kerstin Halves und ergänzt: „Meine Tochter ist sehr einverstanden mit dem, was ich tue.“
Die OMAS GEGEN RECHTS sorgen dafür, dass sie mit ihren Anliegen in der Gesellschaft wahrgenommen werden. Denn sie wollen und können und machen viel: Zeichen setzen, Präsenz zeigen, Stellung beziehen, Aufstehen gegen den erstarkenden Rechtsextremismus.
Sie wissen Bescheid über die Netzwerke Rechter Drahtzieher im Hintergrund und wie die den politischen Diskurs verschieben, die Öffentlichkeit manipulieren. „Wir sehen das besonders an den sogenannten Spaziergängen, die von der rechtsextremen Kleinstpartei „Freie Sachsen“ organisiert wurden,“ erklärt Kerstin Halves.
Die OMAS treten auch gegen Unrecht von Seiten der Polizei an: Dem Weggucken, wenn es um Rechte geht, dem besonders strengen, unnachgiebigen Augenmerk auf laute, aber nicht gewalttätige Linke.
„Wir OMAS werden nicht mit dem schwarzen Block in Verbindung gebracht,“ so Kerstin, „Wir stehen im Dialog mit dem Polizeipräsidenten und dem Innensenator, denn wir sehen eine deutliche Schieflage im Umgang mit dem linken Spektrum zugeordneten Demonstrationen und dem Appeasement gegenüber den Corona-Maßnahmenkritikern.“
„Wir planen gemeinsame Aktionen mit anderen antifaschistischen Organisationen in Hamburg und überregional. Wir zeigen auf und sind präsent. Alle können dabei sein, die sich unseren Zielen verbunden fühlen, auch egal welcher Partei sie angehören.“
„Na klar, blau und braun dürfen die Parteien nicht sein“, fügt Kerstin Halves schnell hinzu. „Wir sind kein Verein, sondern eine hierarchiefreie Bürgerinitiative und leben von Spenden derjenigen, die mitmachen.“ Über Fundraising-Portale rufen sie auch zu Spenden einzelner Aktionen anderer Social Player auf: Z. B. Betterplace.me/hilfe-fuer-die-verlassenen-ortskräfte.de. Es soll für die verlassenen Ortskräfte in Afghanistan gespendet werden #forgotten26. Netzwerken ist unverzichtbar und ein wesentlicher Teil der alltäglichen Arbeit der OMAS.
Menschenketten um Rathäuser, Informationsstände in Fußgängerzonen, gemeinsam mit anderen Organisationen veranstaltete Demonstrationen gegen rechts. Am 15. Januar 2022 ging es gemeinsam mit Gewerkschaften, Parteien, VVN und anderen Akteuren gegen die Querdenker:innen und Schwurbler:innen durch Hamburgs Innenstadt. Auch an der zum Gedenken der in Hanau Ermordeten am 19. Februar 2022 veranstalteten Demonstration in Barmbek und Bergedorf nahmen die OMAS teil.
„Es ist einfach klasse zu sehen, wie bei den OMAS verschiedene Talente eingebracht werden“, freut sich Kerstin. „Organisation von Aktionen, Layout und Texte für Flyer und Aufkleber, die Pflege der Facebook-Seite. Sketche für die Demos werden erdacht und in Szene gesetzt.“ Als Musiklehrerin hat Kerstin in Eimsbüttel übrigens auch einen OMA-Chor gegründet. Dort werden Lieder für die Demos getextet und geübt. „Das macht einfach Spaß!“ Kerstins Augen blitzen nun ganz besonders.
OMAS GEGEN RECHTS, Ihr seid herzlich willkommen in Eimsbüttel! Und Ihr seid auch hier notwendig. Zu glauben, in Eimsbüttel gäbe es kein rechtes Problem ist ein Trugschluss!
Aktive Mitarbeit:
Der Treffpunkt ist in Eimsbüttel im Kreativhaus in der Telemannstraße 10 immer am vierten Donnerstag eines Monats um 17:30 Uhr. (Eingang über den Schulhof)
Kontakt:
Mail: ogrhamburg-west@posteo
Web: www.omasgegenrechts-nord.de
www.omasgegenrechts-deutschland.de
@OmasHamburg
[*]
OMAS GEGEN RECHTS HAMBURG
OMAS GEGEN RECHTS Deutschland-Bündnis
Weiterführende Links:
www.hamburg1.de/mediathek/50798 OGR im Frühcafé auf HH1
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