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30.05.22 –
Tills erste Berlinfahrt Anfang Mai war ein tolles, interessantes und lehrreiches Event. Mit perfekter Organisation, einem super Hotel, pünktlichen Bahnfahrten, netten und kenntnisreichen Guides, einem spannendem Programm und hervorragendem Wetter! Weitere Fahrten im September und Oktober sind bereits geplant.
Jede*r Bundestagsabgeordnete darf mehrmals im Jahr Bürger*innen nach Berlin zu sogenannten „politischen Informationsfahrten“ einladen - organisiert und bezahlt vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Diese Reisen dauern für Hamburger*innen jeweils 2 Tage und sie haben immer einen Besuch im Bundestag und einem Ministerium, ein Gespräch mit der/dem Abgeordneten sowie Besuche bei Museen oder Gedenkstätten zur neueren deutschen Geschichte im Programm.
Anfang Mai ging es für ca. 40 Teilnehmer*innen aus Eimsbüttel zunächst in einer Stadtführung entlang der ehemaligen Mauer zu Schauplätzen der deutschen Teilung und Wiedervereinigung. Wir erfuhren auch, dass die Bundestags-Neubauten bewusst so gebaut wurden, dass Bürger*innen nah herandürfen, und dass „Transparenz“ auch architektonisch gezeigt werden soll. Auf der Besuchertribüne des Bundestags lernten wir, wie Bundestagssitzungen und die Arbeit der Abgeordneten funktionieren und wer wann auf der Regierungsbank sitzen muss. Anschließend stand Till der Gruppe für eine Stunde zu Fragen nach seiner Arbeit im Bundestag Rede und Antwort.
Am zweiten Tag gings ins Bundesfamilienministerium. Wir waren die erste Gruppe, die nach der Pandemie wieder empfangen wurde. Vortrag und Diskussion waren so interessant, dass die leichte Enttäuschung darüber, dass die Tour nicht etwa ins Wirtschaftsministerium führte, schnell vergessen war. Das ist das Großartige an solch einem Programm: Man erlebt immer etwas Neues und bekommt viele Denkanstöße – auch in unerwartete Richtungen!
Die Älteren unter den Teilnehmer*innen kennen die Berliner Mauer noch aus eigener Anschauung, die Jüngeren konnten sie in der Gedenkstätte Berliner Mauer eindrucksvoll erleben. Je nach Lust und Laune konnten wir hier auf eigene Faust oder unter sachkundiger Führung an einen Teil der Originalmauer entlangwandern. An der Bernauer Straße, wo der Grenzstreifen besonders schmal war und viele DDR-Bürger*innen flohen, zeigen wandgroße Fotos an Häuserfassaden, wie die Sperranlagen hier errichtet wurden, wie die Menschen sich in den Westen abseilten und wie bedrückend die Situation in der geteilten Stadt damals war. Schwere Kost, die wir anschließend bei einem Spaziergang rund ums Brandenburger Tor und Unter den Linden verdauten.
Unser Fazit: Es lohnt sich! Und: Es gibt weitere Berlinfahrten am 1. + 2. September und am 20. + 21. Oktober, zu denen Till einlädt. Infos + Anmeldung bei Tim Steinbach.
Text: Juliane Papendorf, Foto: Bundestag
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