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01.09.21 –
Hätten wir vor 90 Jahren hier gestanden, hätten wir ein anderes Straßenschild gesehen: Grenzstraße, weil hier Hamburg an die preußische Provinz Schleswig-Holstein grenzte (vor 160 Jahren übrigens ans dänische Herzogtum Holstein). Feldsteine im Asphalt zeigen den Grenzverlauf, und auch die Bebauung ist unterschiedlich: auf der Hamburger Seite finden sich vierstöckige Mietshäuser mit Putzfassaden aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.
Auf der anderen Seite der Grenze galt ein anderes Baurecht, die Häuser waren kleiner. Und da, wo jetzt die Türme der Lenzsiedlung stehen, gab es bis Anfang der 1970er Jahre Kleingärten. Weiter geht’s an der U-Bahn-Station Lutterothstraße vorbei den Lenzweg entlang. Links geht die Hagenbeckstraße ab, die bis zum Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 Kaiser-Friedrich-Straße hieß. Wir gehen daran vorbei, denn das ist schon Stellingen. Die Grenze zwischen Lokstedt und Stellingen bildet der Graben der U-Bahnlinie U2. 1927 gab es den Versuch der Stadt Altona, sich die Gemeinden Lokstedt und Niendorf einzuverleiben. Der Widerstand der Bewohner*innen dagegen war erfolgreich. Wahrscheinlich, weil dort viele Hamburger Familien nach Lokstedt aufs Land vor der Großstadt gezogen waren. Stellingen-Langenfelde kam zu Altona.
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